Servus,
damit etwas Leben in die Bude kommt, hier mal ein Beitrag aus Bayern.
Für meinen Selbstbau habe ich mich für einen Subwoofer aus dem Hause Manfred Zoller entschieden. Da hochwertige fertig zu kaufende Subwoofer ein kleines Vermögen kosten hat mich hingegen das Konzept des Selbstbaus mit technischer Unterstützung und Kauf modifizierter Chassis von Manfred Zoller mehr als überzeugt.
Da ich einen reinen Tiefbasssubwoofer mit mords Bums haben wollte für Frequenzen unterhalb 60 Hz schieden Manfreds K11 und K13 aus. In seinem Forum (Klick mich) las ich von einem sog. US-Sub. Das war ein 15 Zoll Subwoofer aus seiner Ultimate Solution Baureihe, die aber schon länger auf Eis lag.
Nachdem ich den Kontakt mit Manfred aufgenommen hatte, kamen wir bzw. er auf die Idee eine Neuauflage des Orginal US Sub zu starten. Herausgekommen ist ein modifizierter 18 Zoll Treiber aus dem PA-Bereich mit Kevlar verstärkten Membranen optimiert fürs Heimkino.
Der Grundbauplan für das Gehäuse habe ich dem Original USSub entliehen der im o.g. Forum zu finden ist. Angepasst an meine Verhältnisse kam dabei heraus, dass es ein Gehäuse mit einem Nettovolumen von 190 Litern wird. Die Gehäusestärke von 38mm sowie diverse Innenverstrebungen waren zwingend erforderlich um Eigenresonanzen des Gehäuses zu vermindern. Die Maße bzw. Berechnung des Bassreflexkanals erledigte Manfred.
Der Bau im einzelnen:
Die Gehäusestärke meines Subs sollte 38mm werden. Da es solche Stärken aber nicht fertig zu kaufen gibt, habe ich 2 handelsübliche 19mm MDF-Platten flächig miteinander verleimt.
Nachdem nun alle 24 Einzelplatten zu 12 Platten verleimt waren, mußte ich diese auf Maß und Gehrung schneiden.
Alle Gehäuseteile
Jetzt geht es ans zusammenbauen.
Das erste Seitenteil verleimen, ansetzen und zusätzlich verschrauben.
Das zweite Seitenteil verleimen. Im Hintergrund bereits zu sehen das andere Gehäuse.
Das rückwärtige Seitenteil.
Die Verstrebungen. Die sind notwendig um ein resonieren der Gehäusewände zu reduzieren.
Die Verstrebungen bestehen aus 18mm Multiplexplatten. Die Ausschnitte aus einer kompletten Platte werden so gefertigt, dass umlaufend ein ca. 4cm breiter Steg verbleibt. Zusätzlich werden mit dem Fräser alle innenliegenden Kanten abgerundet. Anschließend wird das so gefertigte Teil im Gehäuse verleimt und verschraubt.
Die letzte Verstrebung wird angebracht. In der Mitte der Verstrebung ist eine Auflagefläche für die später anzubringende Stütze des Chassis.
Alle Vertrebungen sind nun eingebaut. Als nächstes wird die fünfte und somit vorletzte Seitenwand eingesetzt.
Subwoofer letztes Seitenteil.
Das letzte Seitenteil wird auch gleichzeitig die Front werden. Wenn die Leimstellen ausgehärtet sind werden die Öffnungen für das Chassis und den Bassreflexkanal ausgeschnitten.
Das Gehäuse ist jetzt komplett verleimt. Als nächstes erfolgt nun der Ausschnitt für den Bassreflexkanal sowie für das Chassis.
Da das Gehäuse eine Stärke von 4 cm hat und meine Oberfräse eine max. Tiefeneinstellung von nur ca. 3 - 3,5 cm hat mußte ich den Rest mit der Stichsäge ausschneiden und anschließend die ungeraden Stellen verschleifen.
Wichtig war hier das genaue Vermessen im Vorfeld damit nachher die innen- und außenliegenden Kanten auch übereinstimmen.
Der letzte zu fertigende Ausschnitt für das Chassis. Durchmesser hier knappe 42 cm.
Da meine zwei neuen Subs liegend unter meiner Bühne zum Einsatz kommen werden, wird die Lackierung nur auf der Frontplatte ausgeführt, da man den Rest eh nicht sieht.
Die Post war da.
2 Kartons, je 15 kg schwer. Bevor ich die Chassis endgültig einbaue wird der Sub noch von innen gedämpft (mit insgesamt 14 Kissen (80x40) von IKEA ) und die Magnetstütze angepasst.
Als Nächstes kommt das einpassen des Chassis dran. Hier vor allen Dingen neben der Abdichtung auf der Frontplatte, die passgenaue Magnetstütze. D.h. das Chassis wird so eingebaut, dass der darunterliegende Magnet auf einer Stütze aufliegt. Ich muß hier mit einer Toleranz von um die 0,5mm arbeiten um einerseits das Chassis zu stützen und andererseits die Druckspannung nicht zu groß werden zu lassen, damit das Chassis keinen Schaden nehmen.
Speakon-Anschlußterminal eingebaut, mit dem Chassis verkabelt, das Chassis rein und festgeschraubt, fertig.
Einpassen unter die bereits bestehende Bühne.
Einmessung (danke hier nochmal an Frank für die freundliche Bereitstellung der Messmikros)
Die gesamte Front nach dem Staubsaugen
Nachdem jetzt alle Lautsprecher an ihrem Platz stehen, wird alles noch schön verkleidet.
Auf dem Foto sieht man bereits die obere Abdeckung (Brett mit Stoff bezogen), sowie die senkrechten Hilfslatten auf die die folgenden Frontabdeckungen gesteckt werden bzw. mit Klettband.
Der erste Hör- bzw. Erlebnisbericht:
Komplettes LS-Setup mit Lex Room-EQ eingemessen. Subwoofer manuell auf -6db und einer Entfernung con 6m eingestellt.
Nach dem Einmessen: Room-EQ auf max. und dann die üblichen Verdächtigen eingelegt.
Terminator 3 - Brückenszene: Druck war dermaßen enorm das mein Sideboard im Technikraum zu scheppern anfing (das muß ich wohl etwas verstärken).
2012 - Szene mit Arnie am Anfang: meine ganze Couch hat gebebt, als der rießige Donut über die Straße rollte meinte ich der fällt gleich auf mich drauf. :grin:
2012 - Szene explodierender Berg: man könnte meinen der Berg ist gleich nebenan.
Der Flug des Phönix - Absturzszene: Der Hub der Submembran - wow. Als in der Szene das Flugzeug sich um die eigene Achse drehte war der Sub dermaßen stark und intensiv, boah eh.
Insgesamt gesehen hat sich der ganze Aufwand mehr als gelohnt. Die Subs müssen sich noch etwas einspielen, dann wirds noch besser. Übrigens werde ich jetzt auch gefönt :mml: und das nicht zu knapp.